Was ist SAP HANA?

Was ist SAP HANA?

SAP HANA  (High-performance ANalytic Appliance) ist eine Multi-Modell-Datenbank, die Daten in ihrem Arbeitsspeicher statt auf einer Festplatte speichert. Die spaltenorientierte In-Memory-Datenbank ermöglicht die parallele Durchführung erweiterter Analysen und die Transaktionsverarbeitung in Hochgeschwindigkeit in einem einzigen System. Warum ist das so wichtig? Unternehmen können so riesige Datenmengen in nahezu Echtzeit verarbeiten, Daten unmittelbar abfragen und zu wirklich datengestützten Unternehmen werden. Durch das Speichern der Daten in einer spaltenorientierten Datenbank im Hauptspeicher und das Zusammenführen von Online Analytical Processing (OLAP) und Online Transactional Processing (OLTP) ist SAP HANA einzigartig und zudem deutlich schneller als andere Datenbankmanagementsysteme (DBMS) auf dem Markt.

 

Was ist eine In-Memory-Datenbank?

Eine In-Memory-Datenbank (IMDB) ist ein Datenbanktyp, der Daten im Arbeitsspeicher (RAM) eines Computers statt auf herkömmlichen Festplatten oder Solid-State-Laufwerken (SSD) speichert. Die meisten Datenbanken verfügen mittlerweile zwar über viele In-Memory-Funktionen, sind aber immer noch festplattenbasiert. SAP HANA wurde von vornherein so konzipiert, dass es zunächst mit In-Memory-Daten arbeitet und bei Bedarf andere Speichermechanismen nutzt, um ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Leistung und Kosten zu schaffen. Der Abruf aus dem Arbeitsspeicher erfolgt viel schneller als von einer Festplatte oder SSD, was zu Reaktionszeiten im Millisekundenbereich führt.

 

In-Memory-Datenbanken werden häufig für Anwendungen verwendet, die Höchstgeschwindigkeit erfordern und große Lastspitzen bewältigen müssen – wie beispielsweise für Telekommunikationsnetze und Bankensysteme. In den letzten zehn Jahren haben auch andere Unternehmen vor allem aufgrund der Fortschritte bei Mehrkernprozessoren und kostengünstigerem Arbeitsspeicher begonnen, In-Memory-Datenbanken für verschiedene Anwendungen zu nutzen, z. B. für Echtzeitanalysen und Prognosemodelle, Customer Experience Management und Logistik.

Wie schnell ist SAP HANA?

3600-mal

schneller als herkömmliche Datenbanklösungen

<1 Sekunde

für die Beantwortung von Abfragen

3,5 Milliarden

Scanvorgänge pro Sekunde pro Kern

15 Millionen

Aggregationen pro Sekunde pro Kern

Die zehn wichtigsten Vorteile von SAP HANA

Neben der Speicherung von Daten sowie deren Verwaltung und Bereitstellung in einem zentralen Datenpool bietet die SAP-HANA-Datenbank noch weitere Vorteile. Hier sehen Sie die zehn wichtigsten Vorteile von SAP HANA:

  1. Umfassend: beinhaltet Datenbankservices, erweiterte analytische Verarbeitung, Anwendungsentwicklung und Datenintegration
  2. Schnell: SAP HANA beantwortet Abfragen in weniger als einer Sekunde in großen Produktivanwendungen
  3. Vielseitig: unterstützt hybride Transaktions- und Analyseverarbeitung sowie viele Datentypen
  4. Effizient: benötigt dank erweiterter Komprimierung und Vermeidung von Datenduplizierung weniger Datenspeicher; es entstehen weniger Datensilos
  5. Leistungsstark: trägt zu schnellen Abfragen großer Datenmengen durch MPP-Datenbank (Massively Parallel Processing) bei
  6. Skalierbar: ist einfach skalierbar für steigendes Datenvolumen und gleichzeitige Benutzung in einer verteilten Umgebung
  7. Flexibel: implementierbar in einer Public Cloud oder Private Cloud, in mehreren Clouds, on-premises oder in einem hybriden Szenario
  8. Einfach: zentrales Gateway zu allen Daten mit moderner Datenvirtualisierung
  9. Intelligent: erweitert Anwendungen und Analysen mit integrierten Funktionen für maschinelles Lernen (ML)
  10.  Sicher: bietet umfassende Daten- und Anwendungssicherheit, sichere Einrichtung und vieles mehr

SAP-HANA-Architektur

Entwickelt für schnelle Abfragen und Transaktionen in Hochgeschwindigkeit – SAP HANA umfasst mit seiner spaltenorientierten In-Memory-Technologie auch Funktionen für das Datenbankmanagement, die Anwendungsentwicklung, fortschrittliche Analyselösungen und eine flexible Datenvirtualisierung.

Datenbankdesign

  • Spaltenorientierte In-Memory-Datenbank für die parallele Verarbeitung: SAP HANA ermöglicht die Verarbeitung von transaktionalen und analytischen Arbeitslasten anhand einer einzigen Dateninstanz auf einer zentralen Plattform. SAP HANA speichert die Daten im Hochgeschwindigkeits-Arbeitsspeicher, organisiert sie in Spalten und partitioniert und verteilt sie auf mehrere Server. So werden Abfragen, die Daten effizienter aggregieren, beschleunigt und kostenintensive Scans vollständiger Tabellen vermieden.

  • AKID-Compliance: SAP HANA erfüllt alle Anforderungen an AKID-Standards (Atomarität, Konsistenz, Isolation und Dauerhaftigkeit).

  • Mehrmandanten-Fähigkeit: Mehrmandanten-Datenbanken werden in einem System im selben Arbeitsspeicher und auf denselben Prozessoren ausgeführt. Jede Mandantendatenbank ist vollständig isoliert – mit eigenen Datenbankbenutzern, Katalogen, Repositorys und Protokoll- und Datendateien. Dies sorgt für maximale Sicherheit und Kontrolle.

  • Unterstützung von Multi-Tier- und persistentem Speicher: Verschiedene Softwarelösungen verwalten Multi-Temperature-Daten (heiß, warm und kalt), um die Speicherleistung und ‑kosten zu optimieren. Bei der Erweiterung des nativen Speichers von SAP HANA handelt es sich um eine integrierte Funktion zur intelligenten Verwaltung von Daten zwischen Arbeitsspeicher und persistentem Speicher wie dem SAP-HANA-Cloud-Data-Lake. Erfahren Sie mehr über den persistenten Speicher von SAP HANA.

  • Skalierbarkeit: SAP HANA unterstützt mehrere Terabyte Daten auf einem einzigen Server und kann durch die Implementierung einer Shared-Nothing-Architektur auf mehrere Server in einem Cluster erweitert werden. Große Dateien werden automatisch auf diesen Servern verteilt, basierend auf festgelegten Regeln.

Die Geschichte von SAP HANA

Mitte der 2000er-Jahre hatte der SAP-Mitbegründer Hasso Plattner eine Vision. Er wollte eine Datenbank entwickeln, die Transaktions- und Analysedaten verarbeiten und alle für das Geschäft relevanten Fragen beantworten kann – in Echtzeit. Im Jahr 2010 wurde SAP HANA erstmals vorgestellt. Mittlerweile setzen über 31.000 Direktkunden auf SAP HANA.

 

2010 – SAP HANA wird vorgestellt. Im November desselben Jahres wird ausgewählten Kunden eine Vorabversion bereitgestellt. Die erste offizielle Version, SAP HANA 1.0, wird von zehn Kunden im Produktivsystem implementiert.

 

2012 – SAP liefert mit SAP HANA Cloud als PaaS-Angebot (Platform-as-a-Service) Produkte für Cloud Computing aus. Mit 345 Kunden wird SAP HANA zum am schnellsten wachsenden Produkt in der SAP-Geschichte.

 

2013 – Der Service SAP HANA Enterprise Cloud (HEC), ein IaaS-Tool (Infrastructure-as-a-Service), wird vorgestellt. Es bot Kunden ein Managed-Private-Cloud-Angebot für SAP HANA. Heute nutzen mehr als 3.000 Kunden und über 520.000 Endanwender diesen Service.

 

2014 – SAP stellt mit 12,1 Petabyte (PB) einen Guinness-Weltrekord für das größte Data Warehouse auf. Damit ließe sich der gesamte gedruckte Inhalt aller akademischen Forschungsbibliotheken (2 Petabyte) sechsmal speichern.

 

2015 – Forrester stuft SAP HANA in The Forrester Wave™: In-Memory Database Platforms, Q3 2015 als führend ein. SAP HANA 2.0 und das speziell für die SAP-HANA-Plattform entwickelte ERP-System SAP S/4HANA werden veröffentlicht. Dadurch werden viele neue Anwender gewonnen.

 

2016 – SAP HANA 2.0 ist für die Allgemeinheit verfügbar und die Data-Warehouse-Lösung SAP BW/4HANA wird eingeführt.

 

2017 – Die neue Forrester Wave™, Translytical Data Platforms, Q4 2017 zeichnet SAP als den führenden Anbieter einer einheitlichen und integrierten Datenplattform aus, die viele Funktionen in Echtzeit unterstützt, einschließlich Transaktions-, Betriebs- und Analysefunktionen.

 

2018 – Intel und SAP entwickeln gemeinsam die erste große Datenbank, die für persistenten Intel®-Optane™-Speicher optimiert ist.

 

2019 – SAP HANA Cloud wird als Datenplattform-as-a-Service (DPaaS) der nächsten Generation vorgestellt. SAP HANA läuft auf allen Plattformen von SAP-Hyperscaler-Partnern.

 

2020 – SAP HANA wird zehn Jahre alt, und SAP HANA Cloud wird eingeführt, um die nächste Generation von SAP-HANA-Innovationen bereitzustellen.

 

Wie wechseln Sie von einer herkömmlichen Datenbank zu einer In-Memory- und spaltenorientierten Datenbank?

Die Verwaltung von SAP HANA unterscheidet sich wesentlich von der Verwaltung älterer Datenbanken. Die meisten Implementierungen führen zu einem geringeren Datenspeicherbedarf. Setzen Sie sich daher mit der Technologie auseinander, lesen Sie Erfahrungsberichte und Blogbeiträge und erstellen Sie eine Liste mit Implementierungsressourcen. Führen Sie die folgenden Schritte für die Migration zu SAP HANA aus:

Schritt 1: Eine Auswahl für die Migration treffen

Auf Altsystemen finden sich meistens irgendwo veraltete Anwendungen sowie kundenspezifische Entwicklungen und Daten, die bei der Migrationsplanung berücksichtigt werden müssen.

Schritt 2: Eine Implementierungsstrategie entwickeln

SAP HANA ermöglicht verschiedene Szenarios: On-Premise-, Cloud- oder hybride Bereitstellung.

Schritt 3: SAP-HANA-Anforderungen definieren

Ermitteln Sie die benötigte Arbeitsspeicherkapazität für Ihre wichtigsten Datensets. Planen Sie die Speichergröße für statische und dynamische Daten sowie die Anforderungen an die Festplattengröße für den „persistenten Speicher“.

Schritt 4: Daten bereinigen

Die Migration bietet eine gute Gelegenheit, fehlerhafte, doppelte und alte Daten zu entfernen, um Ihre Systeme zu optimieren und Ihren Datenspeicherbedarf zu verringern.

Schritt 5: Bewährte Migrationsressourcen nutzen

Es gibt viele bewährte Migrationstools und ‑services. Gehen Sie keine unnötigen Risiken ein.

Schritt 6: Proof of Concept durchführen

Führen Sie rechtzeitig vor dem Produktivstart einen Proof-of-Concept durch, um den Migrationsprozess zu validieren und konstruktives Feedback einzuholen.

Welche Lösungen laufen auf SAP HANA?

Viele der wichtigsten SAP-Produkte laufen auf SAP HANA. Nachstehend finden Sie ein Beispiel für unsere erstklassigen Lösungen mit SAP HANA als Basis. Zudem hat unser umfangreiches Netzwerk von SAP-Partnern und ‑Kunden kundenspezifische Lösungen entwickelt, die die Leistungsfähigkeit von SAP HANA nutzen, um individuelle Geschäftsanforderungen zu erfüllen.

SAP S/4HANA

Führen Sie Ihre geschäftskritischen Vorgänge in Echtzeit aus – mit einem vollständigen, modularen Cloud-ERP-System auf Basis von SAP HANA mit KI- und Analysefunktionen.

SAP Data Intelligence

Stellen Sie von jedem Ort aus eine Verbindung zu Daten her. Führen Sie Datenorchestrierung, Metadatenmanagement und leistungsstarke Datenpipelines mit hochentwickelten ML-Funktionen zusammen.

SAP Data Warehouse Cloud

Gewinnen Sie wertvolle Erkenntnisse aus zuverlässigen Daten – mithilfe der Datenintegration aus verschiedenen Quellen auf einer gemeinsamen semantischen Ebene, die auf SAP HANA Cloud basiert.

SAP Analytics Cloud

Nutzen Sie alle Funktionen für Business Intelligence, vorausschauende und erweiterte Analysen sowie die Unternehmensplanung in einer einzigen Lösung – auf Basis von SAP HANA.

Kostenlose Testversion von SAP HANA

Erfahren Sie mehr über die In-Memory-Datenbank von SAP HANA. Registrieren Sie sich für eine Demo oder testen Sie die Lösung jetzt kostenlos.

Häufig gestellte Fragen zu SAP HANA

Bei einem Datenbankmanagementsystem (DBMS) handelt es sich um Software bzw. Services, die zum Speichern und Organisieren von Daten – normalerweise mit definierten Strukturen oder Formaten – verwendet werden. Es gibt verschiedene Arten von DBMS, die in der Regel durch die Datentypen klassifiziert werden, die sie verwalten (strukturierte Daten, nicht strukturierte Daten usw.). Ein herkömmliches ERP-System pflegt Beziehungen zwischen Datenelementen, speichert ihre grundlegenden Definitionen und Merkmale und ermöglicht es den Nutzern der Daten, Informationen nach Bedarf abzufragen oder darauf zuzugreifen.

Eine spaltenorientierte Datenbank speichert Gruppen zusammengehöriger Informationen in Spalten und nicht in Zeilen. Dadurch können Abfragen und Analysen ähnlicher Daten wesentlich schneller durchgeführt werden als bei einer Verwendung zeilenorientierter Systeme. Diese Datenbanken werden häufig in In-Memory-Anwendungen und Data Warehouses verwendet, da bei ihnen die Abfragegeschwindigkeit eine wichtige Rolle spielt. Das Format ist ideal für Analysen, denn eine spaltenorientierte Datenbank reduziert die Menge an Ressourcen, die für Abfragen von den entsprechenden Datensets benötigt werden.

OLAP steht für Online Analytical Processing und umfasst Systeme und Software, die insbesondere für die Verarbeitung großer Datenmengen für Analysezwecke optimiert sind. Diese Art der Verarbeitung unterstützt auch komplexe Berechnungen, Modellierung und Data Mining. Daher eignet sie sich ideal für die Entscheidungsunterstützung und für das Berichtswesen auf Führungsebene.

OLTP steht für Online Transactional Processing und ist ein IT-Ansatz, der für interaktive Aufgaben optimiert ist, die eine schnelle Reaktion erfordern – z. B. die Vorgangsbearbeitung für Point-of-Sale-Terminals oder Buchungsreservierungen. Diese Aufgaben erfordern eine Vielzahl von Eingabe-/Ausgabeinteraktionen mit Benutzern, für die eine sofortige Reaktion notwendig ist. Für OLTP spielen umfassende Datenspeicher, die nicht für die anstehende Aufgabe benötigt werden, und komplexe Datenverarbeitung keine Rolle. Diese sind bei OLAP angesiedelt.

Ja, SAP HANA ist eine spaltenorientierte, relationale In-Memory-Datenbank, die OLAP- und OLTP-Vorgänge in einem zentralen System kombiniert. Sie benötigt weniger Festplattenspeicher als einige von Mitbewerbern angebotene Lösungen und ist in hohem Maße skalierbar. SAP HANA kann on-premise, in einer Public oder Private Cloud und in hybriden Szenarios implementiert werden. Sie eignet sich für die Verarbeitung erweiterter Analysen und Transaktionen mit verschiedenen Datentypen. Zusätzlich zum Datenbankmanagement bietet SAP HANA Funktionen für fortschrittliche Analysen, Datenintegration und Anwendungsentwicklung.

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