Geschichte der SAP
Die Ära R/3
1991 – 2000
Echtzeit am Arbeitsplatz: Mit der Client-Server-Version der Standard-Anwendungssoftware können Unternehmen ihre Geschäfte weltweit effizienter abwickeln. SAP wird damit zu einem Motor der Globalisierung.
1991
Wachstumsgeschichte
Sowohl die Umsatz- als auch die Belegschaft wachsen weiter rasant. Am Jahresende beschäftigt die SAP in Deutschland und in den mittlerweile 14 Landesgesellschaften fast 2.700 Mitarbeitende und erzielt einen Umsatz von 707,1 Millionen DM. Inzwischen arbeiten mehr als 2.200 Kunden in 31 Ländern mit SAP-Software. Henning Kagermann wird Mitglied des Vorstands.
Vorhang auf für R/3
SAP präsentiert erste Anwendungen des Systems R/3 auf der CeBIT in Hannover. Das Produkt stößt auf herausragende Resonanz: Mit seinem Client-Server-Konzept, der einheitlichen Gestaltung grafischer Oberflächen, der konsequenten Nutzung relationaler Datenbanken und dem Betrieb auf Rechnern unterschiedlicher Hersteller eröffnet die SAP ein neues Marktpotenzial im Bereich der Niederlassungen und Tochtergesellschaften von Konzernen sowie bei mittelständischen Unternehmen.
Richtung Osten
Den Aufbruch in Osteuropa begleitet die SAP mit zahlreichen Aktivitäten. So vereinbart die SAP mit dem größten russischen Softwareunternehmen ZPS eine Zusammenarbeit und beginnt mit der Entwicklung einer russischen Version des Systems R/2.
Bild: Der SAP-Vorstand (von links): Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Henning Kagermann.
1992
Die nächste Generation
Nach der erfolgreichen Installation bei ausgewählten Pilotkunden erfolgt die allgemeine Marktfreigabe für das System R/3. Damit beginnt für die SAP eine neue Stufe ihres Wachstums.
Vorbereitungen
Die SAP erhöht das Grundkapital um weitere 15 Millionen DM
auf nunmehr 100 Millionen DM, um für mögliche Akquisitionen
oder Beteiligungen gewappnet zu sein.
20 Jahre
Natürlich stehen auch die Feierlichkeiten zum 20. Geburtstag auf dem Jahresprogramm. Im Rahmen einer Festveranstaltung mit dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, wird das Entwicklungs- und Vertriebszentrum der SAP eingeweiht. Um die vorhandene Infrastruktur besser zu nutzen, werden die mittlerweile 15 SAP-Landesgesellschaften von Walldorf aus gesteuert.
Gemeinsam zum Erfolg
Für die zu erwartenden hohen Installationszahlen für das System R/3 verstärkt die SAP ihre Partnerstrategie: Unabhängige Beratungshäuser, sogenannte Logopartner, unterstützen Kunden bei der Einführung von SAP R/3.
Wachsende Internationalisierung
Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz von 831 Millionen DM erreicht knapp die 50-Prozent-Marke. Weltweit beträgt die Zahl der Mitarbeitenden zum Jahresende 3.157. Der fürs Auslandsgeschäft zuständige Hans Schlegel wird in den Vorstand berufen.
1993
Partnerschaften
Mit dem Ziel, das System R/3 auf Windows NT zu portieren, beginnt die SAP eine Zusammenarbeit mit Microsoft. Darüber hinaus beteiligt sich das Unternehmen an IXOS, um gemeinsam unter anderem die elektronische Archivierung von Originaldokumenten zu entwickeln und zu vermarkten.
Bild: Bill Gates (links) und Hasso Plattner vereinbaren am 30. April 1993 in München eine strategische Partnerschaft von Microsoft und SAP.
Internationale Expansion
Mit dem Aufbau eines Entwicklungszentrums in Foster City, Kalifornien ist die SAP nun auch nahe dem Silicon Valley in den USA präsent.
Technologie
Mit einer Version von SAP R/3 in Kanji-Schriftzeichen beliefert SAP jetzt auch den japanischen Markt. SAP R/3 wird auf die Hardwareplattform von SUN portiert und ist nun auf allen relevanten RISC-Plattformen lauffähig.
Ein neuer Meilenstein
Mit mehr als 3.600 Mitarbeitenden erzielt SAP einen Umsatz von 1,1 Milliarden DM. Damit wird erstmalig die Milliardengrenze überschritten. Peter Zencke wird zum Vorstandsmitglied ernannt.
1994
China und Lateinamerica
Mit Präsentationen in Peking, Shanghai und Tianjin beginnt die SAP ihre Marktaktivitäten im chinesischen Markt. Die 19. internationale Gesellschaft wird in Lateinamerika in Mexico City eröffnet.
Wachstum
Der Umsatz ist auf 1,8 Milliarden DM gestiegen; 34,3 Prozent davon wurden in den USA erwirtschaftet. Am Jahresende zählt die SAP 5.229 Beschäftigte.
SAP R/3 und Microsoft
Das System R/3 wird auf Windows NT für den Markt freigegeben. Bereits einen Monat später nutzt ein Schweizer Unternehmen SAP R/3 auf Windows NT produktiv.
Verstärkung im Handel
Mit dem Erwerb einer 52-prozentigen Beteiligung an der DACOS Software GmbH stärkt die SAP ihre Entwicklungsarbeiten an einer Handelslösung des Systems R/3.
Partner sind auch Kunden
Auch IBM, langjähriger Partner der SAP, nutzt das System R/3 weltweit für die Steuerung seiner Unternehmensprozesse. Der IBM-Vertrag ist der größte in der mittlerweile 23-jährigen Geschichte der SAP.
1995
Erfolge am Kapitalmarkt
Die Aufnahme der SAP-Aktie in den Dax und die Umstellung des Mindestnennwerts auf 5 DM beflügeln die SAP-Aktie. Kurze Zeit später wählt das manager magazin die SAP erneut zum „Unternehmen des Jahres“. Die fast 7.000 Mitarbeitenden erwirtschaften einen Umsatz von 2,7 Milliarden DM.
Kunden setzen auf SAP
Burger King, Inc. ist der 1.000. Kunde im Bereich Personalwirtschaft. Mit Microsoft setzt ein weiteres High-Tech-Unternehmen auf das System R/3. Auch die Deutsche Telekom AG entscheidet sich für R/3 und arbeitet zusammen mit der SAP an einer Lösung für die Telekommunikationsbranche. Mit 30.000 SAP-R/3-Arbeitsplätzen handelt es sich um den bisher größten Vertrag in der Firmengeschichte der SAP.
Offensiv in den Mittelstand
SAP beginnt mit verstärkten Vertriebsaktivitäten im Mittelstandsmarkt. Dabei setzt die SAP auf die Zusammenarbeit mit Systemhäusern.
1996
Überall präsent
Zahlreiche Kundenveranstaltungen der SAP setzen neue Höchstmarken: Auf der europäischen SAPPHIRE '96 in Wien informieren sich 4.300 Kunden und Interessierte über die Produkte und Strategie der SAP. Auf der amerikanischen SAPPHIRE zählt die SAP über 8.000 Teilnehmende. Die erste SAPPHIRE in Japan verzeichnet mehr als 5.000 Gäste.
Kennzahlen
Der Umsatz beträgt inzwischen 3,7 Milliarden DM. Am Jahresende sind 9.202 Mitarbeitende bei der SAP beschäftigt.
Auszeichnungen
Die Vereinigung der europäischen Wirtschaftsjournalisten wählt die SAP zum „Unternehmen des Jahres“. Auch vom manager magazin wird die SAP bereits zum dritten Mal als „Unternehmen des Jahres“ ausgezeichnet.
SAP geht online
1996 stellt die SAP gemeinsam mit Microsoft ihre Internetstrategie vor. Über offene Schnittstellen können Webanwendungen mit dem System R/3 gekoppelt werden. Als neue Plattform steht den Kunden auch AS/400 von IBM zur Verfügung.
Weitere namhafte Kunden
Mit Coca-Cola entscheidet sich der größte Hersteller von Softdrinks für den Einsatz von SAP R/3.
Neue Vorstandsmitglieder
Claus Heinrich, Gerhard Oswald und Paul Wahl werden in den SAP-Vorstand berufen.
1997
Ein Viertel Jahrhundert
Die SAP feiert ihren 25. Geburtstag. Auch Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl gratuliert der SAP im Rahmen eines Festakts.
Große Nachfrage
Namhafte Kunden wie die Deutsche Post AG, Daimler-Benz oder General Motors entscheiden sich für die R/3-Lösung. Mehr als zwei Millionen Anwender arbeiten nun mit SAP-Lösungen. Termingerecht stellt die SAP Ende des Jahres Release 4.0 des Systems R/3 fertig und liefert es an Pilotkunden aus.
Bekanntheitsgrad steigern
Die SAP plant und beschließt den Gang an die Börse in New York (NYSE). Dies soll vor allem den Bekanntheitsgrad und die Präsenz am größten und wichtigsten Markt für Informationstechnologie erhöhen und darüber hinaus die Beziehungen zu Aktionären verbessern.
Erfolgsjahr
Erstmals übersteigt das Geschäftsergebnis vor Steuern mit 1,6 Milliarden DM die Milliarden-Grenze. Der Umsatz steigt um 62 Prozent auf 6,02 Milliarden DM. Der Auslandsanteil beträgt dabei 81 Prozent. Die Zahl der Mitarbeitenden erhöht sich um 40 Prozent auf fast 13.000 Beschäftigte.
1998
SAP erobert New York
Am 3. August 1998 erscheinen die Buchstaben SAP erstmals am „Big Board“ der New York Stock Exchange, der größten Börse der Welt. Vorstandsprecher Hasso Plattner bezeichnet die Börseneinführung an der Wall Street als einen „notwendigen und konsequenten Meilenstein in der Geschichte der SAP“.
Führungswechsel
Dietmar Hopp und Klaus Tschira, zwei der Gründer der SAP, geben im Februar ihre Entscheidung bekannt, aus dem Vorstand des Unternehmens auszuscheiden. Beide wechseln im Mai in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz Dietmar Hopp übernimmt. Zum zweiten Vorstandssprecher neben SAP-Gründer Hasso Plattner beruft der Aufsichtsrat Henning Kagermann.
EnjoySAP
Mehr als 15.000 Kunden, Partner und Interessierte kommen in den USA zur 10. SAPPHIRE in Los Angeles – so viele wie niemals zuvor. Die Messe steht ganz im Zeichen von „EnjoySAP“, der neuen strategischen Ausrichtung des Unternehmens, die gezielt die Anwender in den Mittelpunkt stellt. Leichter zu erlernen, schneller zu bearbeiten und einfacher anzupassen – SAP-Software orientiert sich an den Anforderungen der Kunden und nicht umgekehrt.
Neue Dimensionen
Die SAP geht mit ihren New Dimension Products an den Start, um mit führenden Anbietern im Bereich Customer Relationship Management und Supply Chain Management mitzumischen.
Verstärkung
Die SAP stellt die Weichen für die Fortsetzung ihres Erfolgs. Garant dafür ist nach wie vor eine motivierte und qualifizierte Belegschaft. Weltweit werden in diesem Jahr 6.500 neue Mitarbeitende gewonnen – ein Wachstum von insgesamt 50 Prozent. Ende des Jahres zählt die SAP mehr als 19.000 Beschäftigte. Der Umsatz beträgt 4,3 Milliarden Euro (8,5 Milliarden DM).
1999
Die mySAP.com-Revolution
Im Mai kündigt Vorstandssprecher Hasso Plattner die neue Strategie mySAP.com an und läutet damit eine komplette Neuausrichtung des Unternehmens sowie seines Produktangebots ein. Die Strategie verbindet E-Commerce-Lösungen mit den bestehenden ERP-Anwendungen auf der Grundlage modernster Webtechnologie.
Großer Erfolg
Die SAP gewinnt schnell erste mySAP.com-Kunden, etwa den FC Bayern München oder den Finanzdienstleister MLP. Weitere große Konzerne schließen sich im November und Dezember an, darunter Hewlett-Packard, die Ford-Tochter Visteon sowie der Pharmakonzern Hoechst Marion Roussel.
Neues Selbstverständnis
Zusammen mit den Produkten wandelt sich auch das Selbstverständnis des Unternehmens. Äußere Zeichen einer noch effektiveren Kundenorientierung im Internetzeitalter sind eine Reorganisation der Vorstandsbereiche und die Neugründung der deutschen Tochter e-SAP.de.
Kennzahlen
Die mehr als 20.000 Mitarbeitenden erwirtschaften einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro für die SAP. Fast 15 Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert.
2000
Global Compact
SAP unterzeichnet als eines der ersten deutschen Unternehmen den Global Compact der Vereinten Nationen, den UN-Generalsekretär Kofi Annan (links) ins Leben rief. Rechts Herbert Heitmann, Leiter der SAP-Unternehmenskommunikation.
Zusammenarbeit ohne Grenzen
Umfassende E-Business-Lösungen, innovative Technologien und weitreichende Services werden in der zukunftsweisenden Plattform mySAP.com vereint. Über die E-Business-Plattform können Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und Geschäftspartner unternehmensübergreifend und erfolgreich zusammenarbeiten – jederzeit und überall.
Internetmarktplätze und Portale
Die Auslagerung des Bereichs Marktplatzlösungen in die Tochtergesellschaft SAP Markets und die Partnerschaft mit Commerce One ermöglichen der SAP den Einstieg in die Welt der elektronischen Marktplätze.
Die New Economy
Die SAP ist mittlerweile einer der weltweit führenden Anbieter von E-Business-Softwarelösungen, die Prozesse in Unternehmen und über Unternehmensgrenzen hinweg integrieren. Darüber hinaus ist das Unternehmen der drittgrößte unabhängige Softwarelieferant weltweit. Die mehr als 24.000 Beschäftigten in über 50 Ländern erwirtschaften im Geschäftsjahr 2000 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Steigerung von 23 Prozent dar.
Lösungsorientiert
Mit dem kontinuierlichen Ausbau des Produkt- und Serviceportfolios wandelt sich SAP konsequent vom Komponenten- zum Lösungsanbieter. Das wissen insbesondere weltweit führende Unternehmen zu schätzen. So unterzeichnet Nestlé den bis dahin größten Vertrag in der Geschichte der SAP.
SAP Community geht live
Im Oktober geht die SAP Community an den Start. Die Idee ist die Bildung eines globalen Kommunikations- und Interaktionsforums, das rund um die Uhr verfügbar ist.