Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht – und wie wird er richtig erstellt?
Nachhaltigkeitsberichte dienen der Offenlegung der ESG-Leistung und ‑Auswirkungen, um Compliance zu gewährleisten, Vertrauen aufzubauen und den Unternehmenswert zu steigern.
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Einführung in Nachhaltigkeitsberichte
Nachhaltigkeitsberichte sind längst keine Nischenaktivität mehr, die nur wenigen umweltbewussten Unternehmen vorbehalten ist. In einer Welt, in der Transparenz, Verantwortlichkeit und Umweltverträglichkeit im Mittelpunkt stehen, sind sie zu einer zentralen Erwartung an Unternehmen aller Branchen geworden. Aber was genau ist ein Nachhaltigkeitsbericht, wann ist er erforderlich und wie können Unternehmen die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen? Kann er letztlich langfristig wirklich einen Mehrwert schaffen?
Nachhaltigkeitsberichterstattung: Definition
Im Kern geht es bei Nachhaltigkeitsberichten darum, die Leistungen und Auswirkungen eines Unternehmens in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) offenzulegen. Diese Berichte ermöglichen es Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele, Initiativen, Ergebnisse und Fortschritte gegenüber Stakeholdern wie Regulierungsbehörden, Investoren, Beschäftigten und Kunden zu kommunizieren.
Nachhaltigkeitsberichte decken die verschiedensten Aspekte von Treibhausgasemissionen und Energieverbrauch bis hin zu Arbeitspraktiken, Diversität und ethischer Beschaffung ab. Sie enthalten in der Regel auch eine Beschreibung der Unternehmensstrategie, der Risikomanagementpraktiken und der zukünftigen Nachhaltigkeitsziele.
Warum Nachhaltigkeitsberichte wichtig sind
Die Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichten nimmt weiter zu, weil der regulatorische Druck steigt und Stakeholder mehr Rechenschaft fordern. Angesichts Tausender Nachhaltigkeitsvorschriften und freiwilliger Offenlegungssysteme weltweit müssen Unternehmen heute in einem sich rasch wandelnden Compliance-Umfeld zurechtkommen.
Aber eine Berichterstattung ist auch aus anderen Gründen wichtig:
- Vertrauen in die Marke und von Seiten der Stakeholder: Ein transparentes Nachhaltigkeitsmanagement und eine transparente Berichterstattung stärken Ihre Reputation bei Investoren, Kunden und Regulierungsbehörden.
- Operative Erkenntnisse: Berichte können Ineffizienzen aufzeigen und dabei helfen, Möglichkeiten zur Kosteneinsparung aufzudecken.
- Risikomanagement: Transparenz hinsichtlich der Lieferkette und operativer Risiken unterstützt eine intelligentere Entscheidungsfindung.
- Strategischer Vorteil: Mit der frühzeitigen Einführung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen kann sich ein Unternehmen vom Wettbewerb abheben.
Übersicht über die wichtigsten Frameworks für Nachhaltigkeitsberichte
Die Standards für Nachhaltigkeitsberichte variieren je nach Region und Branche. Während viele Länder eine obligatorische Offenlegung anstreben – und bei Nichtbeachtung Strafen verhängen –, sind Nachhaltigkeitsberichte andernorts nach wie vor freiwillig oder nur teilweise erforderlich. Frameworks können zwar dazu beitragen, die Einheitlichkeit, Vergleichbarkeit, Überprüfbarkeit und Glaubwürdigkeit von Offenlegungen zu gewährleisten, sind aber häufig so komplex, dass die Einhaltung aller darin enthaltenen Vorgaben eine weitere Herausforderung darstellt. Je nach Branche, geografischem Standort und Erwartungen der Stakeholder entscheiden sich viele Unternehmen dafür, sich an mehreren Frameworks zu orientieren.
Was ist ein Nachhaltigkeitsbericht?
Ein Nachhaltigkeitsbericht ist das eigentliche Dokument oder digitale Format, das zur Kommunikation von ESG-bezogenen Informationen an Stakeholder verwendet wird. Er liefert einen Überblick über die Leistung und das Engagement eines Unternehmens in Bezug auf Nachhaltigkeitsthemen.
Kernbestandteile eines Nachhaltigkeitsberichts
Ein umfassender Nachhaltigkeitsbericht enthält in der Regel mehrere wesentliche Komponenten, die Kontext, Glaubwürdigkeit und Klarheit hinsichtlich der ESG-Leistung und ‑Strategie eines Unternehmens vermitteln.
Hier sind einige der gängigsten Komponenten:
- Wesentlichkeitsbewertung: Identifiziert, welche Nachhaltigkeitsthemen für das Unternehmen und die Stakeholder am relevantesten sind
- ESG-Kennzahlen und KPIs: Umfassen Daten zu Emissionen, Wasserverbrauch, Diversität, Transparenz der Lieferkette und mehr
- Narrative und Strategie: Beschreiben Nachhaltigkeitsziele, ergriffene Maßnahmen und Fortschritte bei der Zielerreichung
- Governance und Rechenschaftspflicht: Beschreiben Aufsichtsstrukturen, Risikomanagement und Einbindung von Stakeholdern
- Zertifizierung durch Dritte: Sorgt für Glaubwürdigkeit durch unabhängige Datenüberprüfung
Was ist doppelte Wesentlichkeit in Nachhaltigkeitsberichten?
Die doppelte Wesentlichkeit ist ein Kerngrundsatz der EU-Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unternehmen müssen danach sowohl offenlegen, wie sich Nachhaltigkeitsaspekte auf ihre finanzielle Leistung auswirken (finanzielle Wesentlichkeit), als auch, wie sich ihre Aktivitäten auf Mensch und Umwelt auswirken (Auswirkungswesentlichkeit). Diese duale Perspektive stellt sicher, dass die Berichterstattung sowohl die Risiken für das Unternehmen als auch dessen umfassendere gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen erfasst.
Erstellung eines effektiven Nachhaltigkeitsberichts
Die Erstellung eines aussagekräftigen Nachhaltigkeitsberichts ist nicht nur eine Frage von Zahlen – sie erfordert Planung, Teamarbeit und eine klare Ausrichtung auf Transparenz. Ganz gleich, ob Sie zum ersten Mal einen Bericht verfassen oder nach Verbesserung streben: Es geht darum, herauszufinden, was am wichtigsten ist, zuverlässige Daten zu sammeln und Ihre Geschichte so zu erzählen, dass echte Fortschritte sichtbar werden. Wenn Sie es richtig angehen, ist es nicht nur ein Bericht, sondern eine Chance, Vertrauen aufzubauen und zu zeigen, was Ihr Unternehmen bewirkt.
- Frühzeitig beginnen: Die Berichterstattung erfordert umfangreiche Planung, Datenerfassung und funktionsübergreifende Abstimmung. Der Aufbau der richtigen Infrastruktur, die Definition von KPIs und die Einbindung der Stakeholder erfordern Zeit. Es empfiehlt sich, mindestens zwei Jahre Vorbereitungszeit vor Ablauf der Meldefrist einzuplanen.
- Stakeholder einbinden: Arbeiten Sie mit den Teams aus den Bereichen Finanzen, Personalwesen, Beschaffung, Betrieb und Compliance zusammen.
- Wesentliche Themen definieren: Konzentrieren Sie sich mithilfe einer Wesentlichkeitsanalyse auf das, was wirklich wichtig ist.
- Wo möglich, automatisieren: Verwenden Sie Tools zur Optimierung der Datenerfassung, für Berechnungen und zur Formatierung.
- Nach Transparenz streben: Seien Sie sowohl hinsichtlich Ihrer Erfolge als auch Ihrer Herausforderungen klar und deutlich.
- Vergleichen und orientieren: Vergleichen Sie sich mit Branchenkollegen und orientieren Sie sich an globalen Standards wie GRI oder ISSB.
Häufige Herausforderungen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten
Nachhaltigkeitsberichte sind zwar wichtig, aber nicht immer einfach zu erstellen. Ganz gleich, ob Sie gerade erst anfangen oder die vorhandene Berichterstattung ausweiten möchten, es gibt einige allgemeine Herausforderungen, die den Berichtsprozess kompliziert, langsam und sogar überfordernd wirken lassen können.
Viele Unternehmen, insbesondere jene, die noch keine Erfahrung mit Nachhaltigkeitsberichterstattung haben, stehen vor ähnlichen Problemen, wie zum Beispiel:
- Datenkomplexität: Die Erfassung, Validierung und Konsolidierung von Daten über Abteilungen und Lieferketten hinweg kann ein großes Hindernis für Transparenz und Reporting darstellen.
- Änderungen der Vorschriften: Das regulatorische Umfeld unterliegt ständigen Veränderungen, was die Einhaltung der Vorschriften erschwert.
- Ressourcenintensität: Die Berichterstellung kann zeitaufwändig und kostspielig sein, insbesondere wenn sie manuell erfolgt.
- Mangelnde Standardisierung: Uneinheitliche Frameworks und Berichtsverfahren können Vergleiche und Benchmarking erschweren.
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Die Rolle von Führungskräften bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung
Die sich verändernde Rolle von CSOs und weiteren Führungskräften im Bereich Nachhaltigkeit dreht sich heute ebenso sehr um Transparenz und Rechenschaftspflicht wie um Umweltleistung. Diese Führungskräfte integrieren Nachhaltigkeit in ihre täglichen Entscheidungen – sei es durch die Reduzierung von Emissionen, die ethische Beschaffung oder die Verbesserung der Lieferkette –, sind aber auch dafür verantwortlich, diese Fortschritte durch klare und glaubwürdige Berichterstattung zu erfassen und zu kommunizieren. Durch die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit tragen sie dazu bei, zuverlässige Daten zu sammeln, ESG-Prioritäten aufeinander abzustimmen und sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsmaßnahmen nicht nur wirksam, sondern auch messbar und für die Stakeholder sichtbar sind.
Trends, die die Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung prägen
Unternehmen reagieren auf die wachsenden Erwartungen hinsichtlich Transparenz, Konsistenz und strategischer Einblicke. Im Zuge dessen gewinnen Nachhaltigkeitsberichte rasch an Bedeutung. Anstatt die ESG-Berichterstattung als reine Compliance-Aufgabe zu sehen, setzen Unternehmen zunehmend auf optimierte, standardisierte und zukunftsorientierte Ansätze.
Bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten zeichnen sich mehrere wichtige Trends ab:
- Konvergenz von Standards: Initiativen wie das ISSB zielen darauf ab, Frameworks zu konsolidieren und die globale Berichterstattung zu vereinfachen.
- Digitale Transformation: Unternehmen gehen von statischen PDF-Dateien zu interaktiven Echtzeit-Dashboards über. KI automatisiert die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten, indem sie ESG-Daten systemübergreifend sammelt und analysiert, sie an Reporting-Fameworks anpasst und Berichte und Dashboards erstellt – was den manuellen Aufwand reduziert und die Genauigkeit erhöht.
- Sicherheit und Überprüfbarkeit: Stakeholder verlangen überprüfbare ESG-Daten, und KI erleichtert Nachhaltigkeitsprüfungen, indem sie automatisch die Richtigkeit der Daten überprüft, Unstimmigkeiten aufdeckt und transparente, nachvollziehbare Aufzeichnungen zu allen ESG-Kennzahlen liefert.
- Integrierte Berichterstattung: Unternehmen verbinden Nachhaltigkeit und finanzielle Leistung in einem einheitlichen Bericht.
- Zukunftsgerichtete Angaben: Der Fokus liegt zunehmend auf zukünftigen Risiken, Szenarioplanung und wissenschaftlich fundierten Zielen.
Die wachsende Rolle der KI in Nachhaltigkeitsberichten
KI verändert die Nachhaltigkeitsberichterstattung rasant – durch automatisierte Datenerfassung, höhere Genauigkeit und optimierte Konformität mit sich weiterentwickelnden ESG-Standards. Unternehmen setzen KI ein, um fragmentierte Datenquellen zu vereinheitlichen, Berichte im Einklang mit Frameworks wie GRI und CSRD zu erstellen und Unstimmigkeiten in Echtzeit zu erkennen. Diese Umstellung reduziert den manuellen Arbeitsaufwand und ermöglicht darüber hinaus eine schnellere und transparentere Offenlegung – was angesichts der zunehmenden regulatorischen Kontrollen und Erwartungen der Stakeholder von entscheidender Bedeutung ist. Mit ihrer zunehmenden Verbreitung wird KI zu einem Eckpfeiler resilienter, datengestützter Nachhaltigkeitsstrategien in allen Branchen.
Wie Lösungen für Nachhaltigkeitsberichte helfen können
Obwohl die Umsetzung einer effektiven Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht über Nacht zu bewerkstelligen ist, kann der Einsatz der richtigen Tools den Ausschlag geben. Moderne Lösungen für Nachhaltigkeitsberichte können ESG-Daten mit Entscheidungsprozessen verknüpfen, indem sie integrierte Reporting-Tools nutzen, die Transparenz, Vertrauen und nachhaltige Unternehmensleistungen fördern. Integrierte Plattformen für das Nachhaltigkeitsmanagement können die Datenerfassung automatisieren, die Berichterstattung optimieren, die Einhaltung sich ändernder Standards sicherstellen und handlungsrelevante Erkenntnisse liefern.
Die Verwendung einer einheitlichen Lösung für Nachhaltigkeitsberichte bietet folgende Vorteile:
- Automatisierte Erfassung von Kennzahlen: Optimiert die Datenerfassung aus mehreren unterschiedlichen Systemen und Quellen
- Standardisierte Workflows: Gewährleisten Konsistenz und Kontrolle über alle Nachhaltigkeitsmanagementprozesse hinweg
- Zeitnahe Einblicke: Bieten Echtzeitzugriff auf Leistungs- und Compliance-Kennzahlen
- Audit-Bereitschaft: Liefert nachvollziehbare, hochwertige Daten, die den Governance-Standards entsprechen
- Strategischer Wert: Ermöglicht die Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten für operative Verbesserungen und das Risikomanagement
Warum ein ERP-zentrierter Ansatz für Nachhaltigkeitsberichte besser ist
Enterprise Resource Planning (ERP) ist ein Softwaresystem, das Kerngeschäftsprozesse rationalisiert und zusammenführt. Aus einem einfachen Grund ist es ideal geeignet für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten: Daten werden nicht nur gesammelt, sondern auch miteinander verknüpft. Im Gegensatz zu Data-Lake-basierten Ansätzen, bei denen die Speicherung großer Mengen unzusammenhängender Informationen im Fokus steht, vereint ein ERP-zentriertes System Nachhaltigkeits- und Geschäftsdaten aus Ihrer gesamten Wertschöpfungskette. Durch die direkte Einbindung von Nachhaltigkeitsdaten in grundlegende Geschäftsabläufe können Sie strategisch vorgehen und Ihre Prozesse genau dort optimieren, wo eine Verbesserung die größte Wirkung zeigt.
Mit den handlungsrelevanten Echtzeiteinblicken, die ein ERP-basiertes Modell bietet, können Sie:
- integrierte Intelligenz entwickeln, die Ihre geschäftlichen und nachhaltigen Prioritäten nahtlos miteinander verbindet.
- eine umfassende Entscheidungsfindung unterstützen, indem Sie Kennzahlen zur Nachhaltigkeit in jeden Prozess integrieren, von der Beschaffung bis hin zur Lieferkette.
- Ihre Transformation mit KI-gestützter Automatisierung beschleunigen, Ihre Abläufe optimieren und Nachhaltigkeit in großem Maßstab umsetzen.
Über Compliance und Berichterstattung hinaus ermöglicht Ihnen ein ERP-gestütztes Modell für Nachhaltigkeitsberichte, Echtzeit-Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf Umwelt- wie Geschäftsergebnisse auswirken – und Ihrem Unternehmen in einer modernen, kohlenstoffarmen Kreislaufwirtschaft zum Erfolg verhelfen.
Nachhaltigkeitsberichte als Wettbewerbsvorteil
Nachhaltigkeitsberichte sind nicht mehr nur eine Frage der Compliance, sondern eine strategische Funktion, die Unternehmen dabei hilft, sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Mit den richtigen Tools und der richtigen Mentalität können Unternehmen von reaktivem Reporting zu proaktivem Management übergehen.
Durch die Optimierung der Datenerfassung, die Ausrichtung an den richtigen Frameworks und die Schaffung von Transparenz in Ihren Abläufen können Sie:
- den Berichtsaufwand reduzieren
- Erkenntnisse gewinnen, die die Effizienz steigern und Kosten einsparen
- Stakeholder-Vertrauen aufbauen
- intelligentere Entscheidungen für Menschen, Umwelt und Wirtschaft treffen
In einer Welt, in der nachhaltiges Handeln zunehmend die Unternehmensleistung bestimmt, ist es ratsam, Nachhaltigkeitsberichte als wichtigen Bestandteil Ihrer langfristigen Strategie zu sehen.
FAQs
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