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Geschäftsmann mit Tablet und Laptop

ROI-Berechnung: ERP-Altsystem im Vergleich zu neuem System

Die Berechnung des ROI (Return on Investment) eines Enterprise-Resource-Planning-Systems erscheint zunächst einfach: Man summiert die Kosten, listet den Nutzen auf und vergleicht die beiden Zahlen. Es gibt jedoch einige Faktoren, die berücksichtigt werden müssen, damit Ihre Ergebnisse valide und hilfreich sind. Es ist wichtig, die aktuellen und künftigen Kosten sowie den Nutzen vollständig zu überblicken – sowohl für das bestehende als auch für das neue System, das evaluiert wird. Im Folgenden finden Sie Experten-Tipps, die auf Dutzenden von ERP-Implementierungen basieren.

Vorbereitung der ROI-Analyse für ERP

Verwenden Sie einen angemessenen Zeitrahmen für die ROI-Analyse. Um sicherzustellen, dass Ihre Analyse den gesamten Lebenszyklus von Kosten und Nutzen abdeckt, sollte sie einen Zeitrahmen von mindestens fünf Jahren berücksichtigen.

Achten Sie auf Kostenunterschiede zwischen dem alten und dem neuen ERP-System. Hierfür müssen Sie die aktuellen Kosten für die Wartung Ihres Altsystems sowie die zukünftigen Kosten für ERP-Upgrades spezifizieren. Denken Sie daran, dass wichtige Gründe für einen Systemwechsel das Ergänzen neuer Funktionen und der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sind. Schätzen Sie daher die Upgrade-Kosten für das alte System realistisch ein.

Seien Sie gründlich. Stellen Sie sicher, dass Sie alle Kostenschätzungen erfasst haben: für die Anschaffung, für die Implementierung und für den effektiven Betrieb des neuen Systems. In vielen Fällen sind die Betriebskosten des neuen Systems niedriger als die des aktuellen Systems. Berücksichtigen Sie bei der Berechnung des ROI für die ERP-Systeme auch den zu erwartenden Nutzen und bedenken Sie, dass dieser Nutzen sich erst im Laufe der Zeit materialisiert.

Denken Sie positiv, aber bleiben Sie realistisch. Wenn Ihr Unternehmen produktorientiert ist (zum Beispiel als Großhändler oder Hersteller), streben Sie möglicherweise eine deutliche Bestandsreduzierung an. Informieren Sie sich jedoch eingehend darüber, welche Ergebnisse tatsächlich möglich sind. Bedenken Sie auch, dass Einsparungen weder automatisch noch sofort eintreten.

Warum gehen wir so ins Detail? Der ROI wird häufig für die Finanzplanung benötigt. Zudem ist wichtig, dass Sie in der Lage sind, sämtliche Kosten und den Nutzen des Projekts nachzuvollziehen, um Ihre ERP-Investition rechtfertigen und nach der Implementierung die Systemleistung mit den Erwartungen abgleichen zu können. Das untenstehende Arbeitsblatt für den ERP-ROI-Rechner hilft Ihnen nicht nur, Ihre Kosten genau zu ermitteln, sondern enthält auch Tipps und Ratschläge, wie Sie den Prozess reibungsloser gestalten.

Verwendung dieses Arbeitsblatts

Diese Seite führt Sie durch eine Reihe von Tabellen, die ausgefüllt werden müssen. Bei jedem Schritt erhalten Sie Informationen, die Ihnen beim Ausfüllen der Tabellen helfen.

Während dieses Prozesses können Sie auf Grundlage dieser Tabellen auch eigene benutzerdefinierte Tabellen anlegen. Wir haben zudem eine herunterladbare Vorlage für ein ERP-ROI-Arbeitsblatt für Sie erstellt.

Die Berechnung des ROI eines ERP-Upgrades besteht aus drei wesentlichen Schritten:

Ihr ERP-ROI-Arbeitsblatt

Unsere herunterladbare ERP-ROI-Vorlage unterstützt Sie bei den Berechnungen.

Arbeitsblatt herunterladen

1. Die ERP-Kosten berechnen

Wie wird Ihr ERP-System bereitgestellt?

Die Art und Weise, wie das ERP-System bereitgestellt wird, hat erheblichen Einfluss auf die Kostenschätzungen. Es gibt mehrere Optionen:

Welche Bereitstellungsoption werden Sie vergleichen?

ERP-Kosten beider Systeme berechnen

In diesem Abschnitt des Arbeitsblatts werden die Gesamtbetriebskosten (TCO) sowohl für das vorhandene ERP-Altsystem als auch für das neue Ersatzsystem berechnet. In der Regel gibt es vier Investitionsbereiche:

Für die anfängliche Projektbegründung müssen Sie diese Kosten schätzen (noch bevor Sie Angebote einholen). Viele oder fast alle der aufgezählten Positionen sind unter Umständen bereits in einem Komplettangebot enthalten. Sie sollten jedoch davon ausgehen, dass Sie für zusätzliche Services, Schulungen, Hardware und Software für den Abschluss des Projekts extra zahlen müssen.

Die Kosten für Wachstum und Support werden deutlich höher sein, wenn Ihr bestehendes System alt ist, der Support vom Entwickler nicht gut ist oder wenn es in Bezug auf Fixes oder Releases des Entwicklers nicht auf dem neuesten Stand ist.

ERP-Infrastrukturkosten

Ermitteln Sie zusätzlich zu den Anfangskosten auch die geschätzten Kosten für Upgrades und Erweiterungen über die initiale Anschaffung hinweg. Da es sich hierbei um eine zeitbezogene Schätzung handelt – alle Kosten werden (mindestens) über die fünf Jahre des Lebenszyklus repliziert (und eskaliert) – sollten Sie diese Upgrade- und Erweiterungskosten erst in späteren Jahren ansetzen. Schließlich ist es unwahrscheinlich, dass Sie im ersten Jahr ein Upgrade oder eine Erweiterung vornehmen müssen.

Kosten für ERP-Software – Geschäfts- und Produktivitätsanwendungen

Wir empfehlen Ihnen, an dieser Stelle die Kosten für Upgrades und Erweiterungen über die initiale Anschaffung hinaus zu budgetieren. Die Jahresgebühren können – je nach Preisstrategie eines Anbieters – im Laufe der Zeit steigen, wenn zusätzliche Benutzer oder Anwendungen hinzukommen.

ERP-Implementierungskosten

Als Nächstes müssen Sie die Kosten für die Implementierung sowohl des Ausgangssystems als auch der geplanten Upgrades über einen Zeitraum von fünf Jahren schätzen. Die meisten Softwareanbieter veröffentlichen im Laufe eines Jahres ein oder zwei Hauptreleases. Jedes Release ist mit einer Mini-Implementierung vergleichbar. Zuerst muss das Projektteam das Release prüfen, um bestimmen zu können, wie es sich alles in allem auf den aktuellen Geschäftsprozess auswirken wird. Dann wird das Release geladen und getestet. Vor dem Produktivstart sollten die Benutzer ausreichend geschult werden, damit sie die neue Software nutzen können. Folgende potenziellen Kosten sollten Sie berücksichtigen:

Laufende ERP-Personalkosten

Schätzen Sie die „normalen“ Kosten für den Betrieb Ihres neuen ERP-Systems. Kalkulieren Sie in Bezug auf laufende (wiederkehrende) Kosten so realistisch wie möglich und berücksichtigen Sie für die einzelnen Jahre potenzielle Eskalation oder Inflation in vernünftigem Rahmen. Bei den größten Posten wird es sich um den Zeit- und Kostenaufwand sowohl für das interne IT-Team als auch für Beratungsteams handeln, z. B.:

Die Gesamtkosten ermitteln – Ihr ERP-Altsystem im Vergleich zu einem neuen System

Übertragen Sie aus den vier Tabellen oben die Summe für jeden Investitionsbereich sowie die Zwischensummen für die Kosten des neuen Systems in die folgende Tabelle. Ihnen werden nun die Gesamtersparnis oder die zusätzlichen Kosten bei einer Umstellung auf ein neues System angezeigt. Sie können davon ausgehen, für die „5-Jahres-Differenz“ eine Mischung aus negativen und positiven Zwischensummen zu erhalten.

Was diese Informationen bedeuten

2. ERP-Nutzen schätzen

Wenn die 5-Jahres-Kosten des neuen Systems höher sind als die Kosten für die Wartung des Altsystems, muss der Wechsel einen zusätzlichen Nutzen erbringen. Anderenfalls stellt sich die Frage, ob sich eine Umstellung rechtfertigen lässt.

Wenn Sie sich von einem Upgrade auf ein neues ERP-System beispielsweise mehr Umsatz und höhere Margen erwarten – oder wenn das System Mehrwert bietet und einen höheren Grad an Kundensupport ermöglicht –, kann dieser Nutzen Ihnen helfen, das Upgrade auf ein neues System zu begründen.

Einige der Vorteile des neuen Systems sind ihrem Wesen nach etwas schwieriger zu differenzieren und präzise dem neuen System zuzuordnen, aber der Aufwand lohnt sich. In den meisten Fällen gibt es mehr als genug Argumente, die für die Implementierung des neuen Systems sprechen. Die Dokumentation und Schätzung des indirekten Nutzens wird jedoch die Projektplanung, die Festlegung von Prioritäten und die Messung der Ergebnisse der ERP-Implementierung im Unternehmen unterstützen. Listen Sie diesen Nutzen auch dann im ROI-Arbeitsblatt und im Projektplan auf, wenn Sie ihm keinen monetären Wert zuordnen können.

Beispiele für den Nutzen von ERP

Für dieses Arbeitsblatt wurden die Beispiele für den Nutzen von ERP in fünf Bereiche mit Verbesserungspotenzial unterteilt:

Die folgenden Listen enthalten Beispiele für diesen Nutzen. Wenn Sie Kunden- und Analystenberichte lesen und sich mit Geschäftsanforderungen, Softwareoptionen und neuen Technologien auseinandersetzen, werden Sie und Ihr Team noch viele weitere Vorteile entdecken. Listen Sie den möglichen Nutzen auf und erfassen Sie erste Schätzungen für Prozessverbesserungen und deren finanziellen Wert.

Mitarbeiterproduktivität

Entscheidungsprozesse

Finanz- und Rechnungswesen

Operativer Betrieb

Unternehmenstechnologie

ERP-Verbesserungen dokumentieren

Im Folgenden finden Sie ein Beispiel-Arbeitsblatt für die Dokumentation Ihrer Beobachtungen und Schätzungen für Prozessverbesserungen und deren finanziellen Wert. Füllen Sie jede Spalte in Ihrem eigenen Arbeitsblatt aus.

Identifizieren Sie den direkten und indirekten Nutzen für jede Abteilung in Ihrem Unternehmen. Es folgt ein Beispiel mit Nutzeffekten im Bereich Finanz- und Rechnungswesen. Sie benötigen für jede Abteilung Ihres Unternehmens eine solche Tabelle.

Den gesamten Nutzen von ERP zusammenfassen

Wenn Sie alle Verbesserungsbereiche berücksichtigt haben, addieren Sie den Wert der 5-Jahres-Summe aus jeder Abteilung, um den Gesamtnutzen zu ermitteln.

Wenn die „5-Jahres-Differenz“ aus der Tabelle 6: Zusammenfassung der Kosten insgesamt positiv ist, bedeutet dies, dass es deutlich kostspieliger sein wird, Ihr altes System zu erhalten als es zu ersetzen. Der Betrag der Einsparungen ist ein direkter Nutzen und sollte in die Tabelle unten in Zeile 6 eingefügt werden. Wenn die Zahl negativ war (das neue System kostet mehr als das vorhandene), geben Sie in Zeile 6 eine Null (0) ein.

3. ERP-ROI berechnen

Für diese Phase benötigen Sie kein Arbeitsblatt.

Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie über alle notwendigen Informationen verfügen, um den ROI Ihrer ERP-Investition mithilfe dieser Formel berechnen zu können:

ROI = (Nutzen – Investition)/Investition

Hier finden Sie diese Angaben:

In den meisten Fällen ist der Nutzen größer als die Investition und das Ergebnis wird größer als 1 sein.

Wenn beispielsweise der 5-Jahres-Nutzen 2.000.000 USD beträgt und die Investition über fünf Jahre 575.000 USD, dann wäre das Ergebnis der Rechnung (2.000.000 USD – 575.000 USD) / 575.000 USD = 2,479 und wird auf 2,5 gerundet.

Multiplizieren Sie das Ergebnis mit 100, um den ROI-Prozentsatz zu erhalten, der sich aus dem Upgrade Ihres ERP-Systems ergibt. In unserem Beispiel entspricht das Ergebnis von 2,5 einem ROI von 250 Prozent.

Der nächste Schritt

Wenn der Nutzen und der ROI solide sind, besteht der nächste Schritt darin, den Prozess – in Übereinstimmung mit dem Planungs- und Budgetierungsprozess Ihres Unternehmens – auszuweiten. Da sich Software sowohl auf Betriebs- als auch auf Kapitalbudgets auswirkt, müssen Sie möglicherweise weitere Stakeholder einbeziehen.

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