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Was ist Supply Chain Management (SCM) und warum ist es wichtig?

Globales Supply Chain Management wird von Ideen und Erkenntnissen geleitet. Es beginnt damit, dass Unternehmen auf Markttrends achten und Feedback von ihren Kunden einholen, welche Produkte sie wünschen und wie und wann sie diese erhalten möchten. Unternehmen können diese Daten dann nutzen, um ihre SCM-Abläufe zu optimieren – von der Beschaffung, Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Logistik und Auslieferung auf der letzten Meile. Damit dieses äußerst komplexe Unterfangen so effizient wie möglich abläuft, muss jeder Partner – also jedes Glied in der Kette – in ein straff koordiniertes und reaktionsfähiges SCM-System eingebunden werden. 

 

Im Jahr 2020 wurde der ganzen Welt bewusst, wie verwundbar einige der wichtigsten globalen Lieferketten sind. Die Unternehmen erkannten schnell den dringenden Bedarf an Modernisierung und an Supply-Chain-Management-Prozessen, die flexibel genug sind, um schwierige Situationen zu meistern. Heute nehmen die besten Unternehmen ihre SCM-Abläufe und die dazugehörigen Technologien genau unter die Lupe und fragen sich, was sie tun können, um ihr Geschäft effizienter, rentabler und zukunftssicherer zu gestalten.

Grafik, die die sechs Prozessschritte im Supply Chain Management darstellt

Schlüsselkomponenten im Supply Chain Management

Definition von Supply Chain Management

Das Supply Chain Management umfasst alle Aktivitäten, bei denen Rohstoffe in Fertigerzeugnisse umgewandelt und an die Kunden übergeben werden. Dies kann Beschaffung, Design, Produktion, Lagerhaltung, Versand und Vertrieb umfassen. Das Ziel von SCM ist die Verbesserung von Effizienz, Qualität, Produktivität und Kundenzufriedenheit. 

Globales Supply Chain Management: Geschichte und Entwicklung

Lieferketten wurden schon immer von einer Vielzahl globaler und politischer Kräfte und sogar von Wetter- und Naturereignissen beeinflusst. Aber eines ist beim Supply Chain Management sicher – die Veränderung. 

 

Die sich verschiebenden Trends in Handel, Umwelt und Wirtschaft veranlassen viele Unternehmen, ihre Abhängigkeit von der Produktion in Übersee zu überdenken. Und es sind zu einem großen Teil SCM-Technologien, die die Entwicklung hin zu Nearshoring und mehr inländischer Fertigung vorantreiben. Industrial-IoT-Netzwerke ermöglichen es Anlagen- und Lieferkettenmanagern, sich in Echtzeit zu vernetzen, um Aufgaben zu automatisieren sowie Effizienzdefizite und Ausfälle zu reduzieren. Dank KI-gestützter Lösungen können Unternehmen ihre Margen ohne Risiko verringern, den Überbestand reduzieren und die Produktionszeiten minimieren. Diese Fähigkeit zum Vorausschauen – und zur Datenanalyse in Echtzeit – verschafft Unternehmen die Effizienz und Produktivität, die sie brauchen, um ihre Abhängigkeit von ausländischer Produktion zu verringern.

 

Eine weitere rasante Entwicklung ist der wachsende Wunsch nach Transparenz in Bezug auf die Herkunft und Nachhaltigkeit von Produkten: von Rohstoffen über Arbeitsbedingungen bis hin zu den Kraftstoffen, die in den Lieferflotten zum Einsatz kommen. Moderne Kunden wollen auch mehr Kontrolle über Omnichannel-Einkaufs- und Fulfillment-Optionen, was die Prozesse des Supply Chain Management immer komplexer macht.

Die Bedeutung des Supply Chain Management

Sehen Sie sich einmal um. Ohne Lieferketten wäre fast nichts in Ihrem Zuhause oder an Ihrem Arbeitsplatz dort, wo es sich jetzt befindet. Hunderte Millionen von Arbeitsplätzen auf der ganzen Welt hängen mit diesen Aktivitäten zusammen. Ob kostengünstige Konsumgüter, chirurgische Geräte oder lebensnotwendige Ressourcen – alles wird über eine Lieferkette abgewickelt. Doch obwohl das Supply Chain Management ein Kernelement der globalen Wirtschaft bildet, verwenden viele Unternehmen für ihre Lieferketten noch dieselben Prozesse und Maschinen wie bereits vor 50 Jahren.

 

Mit verbesserten  SCM-Verfahren können Unternehmen neu ausgerichtet werden. Sie werden wettbewerbsfähiger, indem sie Abfall und Überbestände minimieren, ihre Kosten senken und die Effizienz erhöhen. Sie sind in der Lage, durch individuelle und auf Präferenzen abgestimmte Logistikangebote die Kundenbindung zu stärken. Und sie können durch Automatisierung ihre Prozesse schneller, intelligenter und produktiver gestalten.  

Supply-Chain-Management-Prozess

Alexander der Große hat einmal gesagt: „Meine Logistiker sind ein humorloser Haufen … denn sie wissen, wenn mein Feldzug scheitert, sind sie die ersten, die ich erschlagen werde.“ Und auch wenn dieses Beispiel, gelinde gesagt, etwas extrem ist, so zeigt es doch, wie wichtig Lieferketten für die menschliche Zivilisation schon immer gewesen sind. Effiziente und resiliente Tools und Praktiken für das Supply Chain Management sind ein wesentlicher Bestandteil für das Überleben – und den Erfolg – Ihres Unternehmens. Zu den wichtigsten SCM-Prozessen gehören:   

  • Supply-Chain-Planung ist der Prozess, einen Produktbedarf zu antizipieren und die Glieder der Lieferkette zu koordinieren, um die Nachfrage zu befriedigen. Neben Bedarfsprognose und ‑planung umfasst sie Beschaffungsplanung, Materialbedarfsplanung, Produktionsplanung, Absatz- und Vertriebsplanung und mehr. 

  • Product Lifecycle Management (PLM) ist die Verwaltung eines Produkts über den gesamten Lebenszyklus hinweg: von der Ideenfindung über die Konstruktion und die Entwicklung bis hin zu Fertigung, Service und Entsorgung (oder Recycling).PLM-Softwaresysteme führen diese Prozesse zusammen, erleichtern die unternehmensweite Zusammenarbeit und bieten grundlegende Informationen zu jedem Produkt über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg.

  • Beschaffung umfasst den Kauf von Materialien, Waren und Dienstleistungen zur Deckung des Geschäftsbedarfs und die Sicherstellung der Qualität, eines fairen Preises und des Werts dieser Waren. Eine große Herausforderung bei der Beschaffung und Bezugsquellenfindung besteht darin, präzise Auftragsvolumen vorherzusehen, da sowohl Engpässe als auch Überbestände dem Unternehmen schaden können. SCM-Systeme, in die maschinelles Lernen und vorausschauende Analysen integriert sind, können Beschaffung und Einkauf vor unliebsamen Überraschungen schützen.

  • Logistikmanagement beschäftigt sich mit dem Transport und der Lagerung von Waren: vom Anfang der Lieferkette – mit Rohstoffen und Fertigung – über die Lieferung von Fertigerzeugnissen an Ladengeschäfte oder Kunden und Services rund um ein Produkt bis hin zu Retouren und Recycling. Zu den beteiligten Geschäftsfunktionen zählen die Verwaltung der Eingangs- und Ausgangstransporte, das Flottenmanagement, die Lagerverwaltung, die Bestandskontrolle und der Kundenservice. 

  • Das Manufacturing Execution Management (MES) überwacht, verfolgt, dokumentiert und steuert den Prozess der Herstellung von Waren. Die Produktion und die Prozesse werden so schlank wie möglich gehalten – bei gleichbleibender (und verbesserter) Qualität, Nachhaltigkeit und Kundenzufriedenheit. Das System nutzt Daten, die von KI- und Industrial-IoT-gestützten Systemen gesammelt werden, um Fertigungsprozesse zu rationalisieren und zu automatisieren. Unternehmen können mithilfe von On-Demand-3D-Druck Engpässe und Überbestände vermeiden und mit intelligenten Maschinen kostengünstig individuelle Massenanfertigungen liefern. Zu den Vorteilen gehören eine verbesserte Qualitätskontrolle, erhöhte Betriebszeit, reduzierte Lagerbestände, ein papierloser Fertigungsbereich sowie eine verbesserte Produktverfolgung und ‑genealogie.  Diese Systeme tragen auch dazu bei, dass die neuesten Compliance- und Regulierungsvorschriften eingehalten werden.

  • Das Enterprise Asset Management ist die Verwaltung und Wartung physischer Anlagen entlang der gesamten Lieferkette, von Robotern in Fabriken bis zu den Lieferflotten. IoT-Sensoren, miteinander vernetzte Maschinen und digitale Zwillinge revolutionieren momentan das Enterprise Asset Management, denn sie verbessern die Effizienz, die Betriebszeiten, die Sicherheit und die präventive und vorausschauende Wartung. Einige vernetzte Anlagen können sogar Reparaturen oder Ausfälle prognostizieren und warten sich selbst – bis hin zur Beschaffung und Bestellung der Teile, die zur Verlängerung ihres Lebenszyklus benötigt werden.

Die Vorteile des Supply Chain Management

Viele Unternehmen müssten ohne Supply Chain Management einfach aufhören zu produzieren – das spricht schon mal für ein starkes SCM. Viele Unternehmen stehen heute vor der Frage, ob sie ihre veralteten Systeme weiter pflegen und aufrechterhalten oder ob sie sich der rasanten technologischen und sozialen Entwicklung stellen und eine moderne, digital optimierte Lieferkette aufbauen sollen, die mit der Zeit wachsen und skalieren kann. Zu den Vorteilen eines optimierten Supply Chain Management gehören: 
  1. Höhere Produktivität: Mit EAM-Systemen und einer vorausschauenden Wartung können Maschinen und Systeme effizienter arbeiten. Dadurch werden Engpässe vermieden, Arbeitsabläufe verbessert und die Produktivität gesteigert. Automatisierte Prozesse und reaktionsfähige Datenanalysen verkürzen zudem die Versand- und Lieferzeiten.
  2. Niedrigere Kosten: Mit vorausschauenden Analysen sind keine mitunter kostspieligen groben Schätzungen mehr nötig. Dadurch werden unwirtschaftliche Lagerbestände sowie riskante Engpässe reduziert. Durch das Internet der Dinge werden vorhandene Anlagen reaktionsfähiger und stellen die in der jeweiligen Situation effizientesten und nützlichsten Arbeitsabläufe bereit. Dies führt auch zu präziseren Prognosen, um halbvolle Lieferfahrzeuge, unkoordinierte Lieferrouten und ineffizientes Flottenmanagement zu vermeiden.
  3. Größere Agilität und Resilienz der Lieferkette: Trends und Marktveränderungen können unvermittelt auftreten. Resiliente SCM-Systeme haben die Agilität, sich an jede Situation anzupassen. Echtzeitdaten und aussagekräftige Informationen helfen Supply-Chain-Managern dabei, die Abläufe durch eine Neuverteilung von Maschinen und Mitarbeitenden zu optimieren. Das Feedback von Kunden findet Gehör und kann direkt umgesetzt werden. Durch virtuelle Bestände und intelligente Lagerprozesse können Absatz und Bedarf fortlaufend aufeinander abgestimmt werden.
  4. Erhöhte Produktqualität: Wenn F&E-Teams direkten Zugang zu Kundenfeedback haben, können sie die Kundenanforderungen bei Produktdesign und ‑entwicklung umfassend berücksichtigen. F&E- und Fertigungsteams können mit bedeutenden Verbesserungen des Produktdesigns auf Kundentrends und ‑wünsche reagieren, indem sie die Erkenntnisse aus maschinellem Lernen und Analysen nutzen.
  5. Besserer Kundenservice: Die besten SCM-Praktiken sind kundenorientiert und auf Reaktions- und Anpassungsfähigkeit ausgelegt. Da der Wettbewerb nur einen Mausklick entfernt ist, ermöglicht modernes SCM den Unternehmen, Kundenfeedback und ‑trends zu implementieren und sowohl Mikro-Fulfillment als auch Individualisierung in großem Umfang umzusetzen.
  6. Größere Transparenz und Nachhaltigkeit: SCM ermöglicht volle Transparenz, vom Design und der Fertigung bis hin zur Logistik der letzten Meile, zu Lieferung und Retouren. Mit der Möglichkeit, alle Inputs und Outputs in der gesamten Kette zu sehen, können Unternehmen ihren ökologischen Fußabdruck erheblich verbessern und dabei oft direkt mit Lieferanten und anderen Anbietern zusammenarbeiten. 

Die Zukunft des Supply Chain Management

Viele Jahrzehnte lang kam der Kunde nur mit dem Ende der Lieferkette in Berührung. Woher die Produkte kamen, wer sie herstellte und wie sie in den Laden gelangten – daran wurde kaum ein Gedanke verschwendet. Heute jedoch sind transparente und nachhaltige Lieferketten für Konsumenten von entscheidender Bedeutung. Sie möchten die Kontrolle darüber haben, wie und wo sie einkaufen, und erwarten, bei der Erfüllung ihrer Wünsche bestimmte Optionen zur Auswahl zu haben.

 

Um auf dem heutigen Markt Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu ermöglichen, muss moderne SCM-Software in der Lage sein, alle in der gesamten Lieferkette erzeugten und erfassten Daten zu sammeln und auszuwerten. Es werden neue Technologien benötigt, um das Potenzial dieser Daten voll auszuschöpfen, sie in Echtzeiterkenntnisse zu verwandeln und SCM-Prozesse und ‑Abläufe auf intelligente und flexible Weise zu automatisieren. Wir können zwar die Zukunft nicht vorhersagen, wir können jedoch sicher sein, dass sie wirtschaftliche Verschiebungen, unerwartete Ereignisse und sich stetig wandelnde Kundenwünsche mit sich bringen wird. Durch den Einsatz von daten- und technologiegesteuerten SCM-Systemen können Sie das Supply Chain Management neu gestalten und die Art von neuen, reaktionsfähigen Lieferketten aufbauen, die Sie benötigen, um Ihr Unternehmen durch die 2020er Jahre und darüber hinaus zu führen. 

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